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Dieter Rüggeberg

Theosophie und Anthroposophie im Licht der Hermetik


Der okkulte Weg zur Einweihung


Wenn über okkulte Weltanschauung und Philosophie gesprochen wird, dann ist es unumgänglich, auch über die okkulte Praxis zu sprechen. Dies deshalb, weil der Mensch nur durch diese Praxis sich endgültige Beweise für die Richtigkeit der okkulten Weltanschauung verschaffen kann. Obwohl ein intensives Studium der verschiedenen esoterischen Lehren auch notwendig ist, so hat doch die rein intellektuelle Beweisführung erfahrungsgemäß nur einen recht begrenzten Wert. Wer sich also auf die okkulte Praxis nicht einlassen will, dem kann nach hermetischer Auffassung nur ein begrenztes Urteilsvermögen über esoterische Lehren zugebilligt werden. In demselben Maße, wie eine gesetzmäßige Schulung die Erkenntnisfähigkeiten des Okkultisten verbessert, kann eine fehlerhafte oder einseitige Praxis diese verschlechtern. Die Gefahren einer einseitigen okkulten Entwicklung sind naturgemäß für jene besonders groß, die ohne einen Meister oder Guru eine Einweihung anstreben, was aber in Zukunft die Mehrheit sein wird.

            Viele der von Bardon beschriebenen Übungen sind nicht neu und auch in anderen okkulten Werken enthalten. Wie ja überhaupt der Okkultist während seines Studiums feststellt, daß die Grundübungen in allen okkulten Schulen der Welt mehr oder weniger dieselben sind. Was aber dem Entwicklungssystem von Bardon eine so überragende Stellung zuweist, das ist die systematische Art, wie die Übungen in Analogie zu den vier Elementen geordnet sind. Nur durch diesen Aufbau werden die Gefahren der okkulten Entwicklung für den alleine arbeitenden Schüler auf ein Minimum reduziert. Wie bereits aus den vorhergehenden Kapiteln hervorging, muß insbesondere der Magier im Laufe seiner Entwicklung volle Macht über alle vier Elemente gewinnen, deshalb empfiehlt Bardon u. a. Übungen in Verbindung mit den Sinnesorganen in Analogie zu den Elementen (Vgl. dazu «Adepten», S. 79–82), die ich hier in einer kleinen Tabelle zusammengefaßt habe:


Element:

Sinn:

Imagination mit:

Feuer:

Sehen - Wille

Formen und Farben

Luft:

Hören - Intellekt

Töne

Wasser:

Gefühl - Liebe

Den Grundgefühlen der vier Elemente: Wärme, Leichtigkeit, Kälte, Schwere

Erde:

Ich-, Selbstbewußtsein

Geruch und Geschmack


Die vorstehende Tabelle soll nur als Hinweis für die Vorgehensweise von Bardon dienen, und zum Verständnis dazu beitragen, warum ich sein System als ein vollkommenes ansehe.


            Im Hauptwerk der Blavatsky finden sich keine okkulten Übungen, obwohl es innerhalb der Theosophischen Gesellschaft eine esoterische Schule unter dem Namen ‘Esoteric School of Theosophy’ unter ihrer Leitung gegeben hat. Der Inhalt der in der Esoterischen Schule gegebenen Übungen liegt mir zur Beurteilung nicht vor. Die Zentrale der Theosophischen Gesellschaft war nicht in der Lage, mir diese Übungen zugänglich zu machen. Bis heute wurden die Inhalte dieser esoterischen Schule der deutschen Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. Meine Frage ist: Warum? Wie sollen die Schüler der Theosophie einen Einblick in die geistige Welt gewinnen, wenn ihnen die wissenschaftlichen Methoden vorenthalten werden?

            Von Frau Blavatsky wurden die Gefahren des okkulten Weges in den schwärzesten Farben gemalt, womit sie auch die Geheimhaltung der Praxis zu jener Zeit begründete. Allerdings gab es zu ihrer Zeit noch nicht die moderne Waffenproduktion bis hin zu den Atombomben, wodurch die Gefahren für das menschliche Leben eine ganz andere Dimension bekommen haben.

            Jedenfalls heißt es in Geh. III, S. 311: „Einer der Gründe für solche Geheimhaltung mögen die unzweifelhaft ernsten Schwierigkeiten und Mühsale der Chelaschaft, und die Gefahren sein, die die Initiation begleiten. Der moderne Kandidat muß, wie sein Vorgänger in alter Zeit, entweder siegen oder sterben, wenn er nicht, was noch schlimmer ist, seine Vernunft verliert. Es besteht keine Gefahr für den, der wahr und aufrichtig und insbesondere selbstlos ist. Denn er ist dadurch im Vorhinein vorbereitet, jeder Versuchung zu begegnen.“

            Diese Worte von Frau Blavatsky sind nicht ganz unrichtig, aber wirklichkeitsfremd. Wer ist schon bei Beginn einer okkulten Schulung so wahr und selbstlos, daß er jeder Versuchung widerstehen kann? Normalerweise niemand. Worauf es vielmehr ankommt, ist die Angabe von Methoden, mit denen sich die genannten Eigenschaften entwickeln lassen, woran es eben in der theosophischen Literatur sehr mangelt. Jede esoterische Bewegung wird eben zwangsläufig in die Dekadenz kommen, wenn der okkulten Praxis nicht der notwendige Raum gegeben wird, und keine Menschen für die Einweihung vorbereitet und geschult werden. Man sollte sich in esoterischen Kreisen nicht dem Aberglauben hingeben, daß es nicht notwendig sei, den Okkultismus so zu lehren, wie in den Grundschulen lesen und rechnen gelehrt wird. Die Zustände in der Welt sprechen eine deutliche Sprache, und den esoterischen Gesellschaften fällt in dieser Beziehung eine besondere Verantwortung zu.

            In Geh. III, S. 435 schreibt Blavatsky: „Sobald sich jemand als ein Probeschüler verpflichtet, folgen gewisse theosophische Wirkungen. Von diesen ist die erste das Nachaußenwerfen von allem, was in der Natur des Menschen verborgen liegt: seinen Fehlern, Gewohnheiten, Eigenschaften oder unterdrückten Begierden, seien sie nun gut, schlecht oder gleichgültig.“

            Diese stärkere Ausprägung des menschlichen Charakters kann bereits beim Studium des Okkultismus auftreten, weil eben die Begriffe dieser Weltanschauung bis in die Tiefen des Lebens hinunterreichen. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, daß negative Eigenschaften sich nur dann offenbaren, wenn entsprechende Versuchungen auftreten und der Schüler nicht mit dem notwendigen Nachdruck an der Umwandlung seines Charakters arbeitet. Die obigen Zitate lassen jedenfalls erkennen, daß bestimmte Charaktereigenschaften eine Voraussetzung für die Initiation sind. Dies wird auch betont in Geh. III, S. 539:

            „Der weiße Adept ist nicht immer im Anfange von mächtigem Intellekt. Tatsächlich hatte H. P. B. Adepten gekannt, deren intellektuelle Kräfte ursprünglich unter dem Mittelmaß waren. Die Reinheit des Adepten, seine gleiche Liebe für Alle, sein Mitarbeiten mit der Natur, mit Karma, mit seinem ‘Inneren Gotte’, verleihen ihm seine Macht. Intellekt für sich allein wird den Schwarzen Magier ausmachen. Denn Intellekt allein ist von Stolz und Selbstsucht begleitet; das Intellektuelle mit dem Geistigen erhebt den Menschen. Denn Geistigkeit verhindert Stolz und Eitelkeit.“

            Es gibt keinen Menschen der allein aus Intellekt besteht, was sich bereits aus den Grundlagen des Geistes ergibt. Der weiße Adept unterscheidet sich vom schwarzen Adepten nur durch seine Charaktereigenschaften, und es ist irreführend, intellektuelle Kraft mit bestimmten Charaktereigenschaften zu verbinden.


            Nun möchte ich mich dem zuwenden, was Steiner seinen Schülern auf den okkulten Weg mitgegeben hat. Nach GA 94, V.v. 4.11.1906 gibt es für ihn insbesondere drei Wege zur Einweihung: „Die drei Wege der Einweihung sind die folgenden: der indisch-orientalische Jogaweg, der christlichgnostische Weg bis zum 15. Jahrhundert, der christlichrosenkreuzerische Weg seit dem 15. Jahrhundert. Der erste ist nicht für Europäer. Der zweite ist für den Menschen der mittleren Zone geeignet, er ist für uns gehbar, aber der rosenkreuzerische Weg, der vom 14. Jahrhundert ab eingeschlagen wurde, ist zweckmäßiger.“

            Warum der Yogaweg für den Europäer nicht gangbar ist, wird von ihm nirgends ausreichend begründet. Dazu gehört nämlich nach wissenschaftlichem Modus ein konkreter Vergleich zwischen seinen eigenen und den Yogaübungen. Zu einem solchen Vergleich hat er sich nirgends durchgerungen und vielleicht selbst dazu beigetragen, daß sich heute hier im Westen Tausende mit unvollkommenen Yogamethoden abplagen und hinter betrügerischen asiatischen Gurus herlaufen. Was ich bei Steiner über Yoga gefunden habe, kann jedenfalls nicht das Prädikat ‘wissenschaftliche Würdigung’ beanspruchen, obwohl seine Ausführungen über die Atemübungen zum Teil wertvoll sind. Aber wo stehen sie? Nicht in seinem Hauptwerk «Wie erlangt man Erkenntnis der höheren Welten?», wo sie eigentlich hingehören, sondern verstreut über irgendwelche internen Vorträge.

            Ein großer Verdienst Steiners liegt u. a. darin, daß er als einer der ersten Okkultisten hier in Europa die Unterschiede deutlich gemacht hat zwischen Medienschaft, alter Einweihung in den Mysterienschulen und der modernen Einweihung. Die Bedingungen einer okkulten Schulung aus seiner Sicht hat er insbesondere in seinem Werk «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» niedergelegt. Dieses Werk muß aus hermetischer Sicht als mittelmäßig beurteilt werden, denn die empfohlenen Übungen sind einseitig und unvollkommen, wodurch der Schüler aus dem Gleichgewicht geraten und in gefährliche psychische Situationen kommen kann. Positiv zu werten ist der Nachdruck, den Steiner auf eine strenge Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung legt. Seine Lehren zur Selbsterkenntnis leiden allerdings darunter, daß dem Schüler keine Methoden zur Umwandlung der Charaktereigenschaften gegeben werden. Hat er doch selbst darauf hingewiesen, daß sich normalerweise Gewohnheiten nur von einer Inkarnation zur nächsten in Charaktereigenschaften umwandeln. Aus dieser Tatsache ergibt sich, daß die Entwicklung neuer Charaktereigenschaften innerhalb einer Inkarnation mit gewaltigen Schwierigkeiten verbunden ist, gar nicht zu reden von der Umwandlung des Temperamentes. Um diese Schwierigkeiten innerhalb des modernen Lebens zu meistern, sind wirksame Methoden unumgänglich. Bardon lehrt deshalb seine Schüler nicht nur ihren Charakter in Analogie zu den Elementen psychoanalytisch zu beurteilen, sondern auch, ihn mit entsprechenden Methoden umzuarbeiten. Ohne wirksame Hilfsmittel, wie z. B. die Autosuggestion, steht der moderne Okkultist nach meiner Erfahrung auf ziemlich verlorenem Posten, und das für eine hermetische Einweihung notwendige magische Gleichgewicht wird kaum zu erreichen sein.

            Negative Charaktereigenschaften stellen neben den karmischen Schulden das größte Hindernis auf dem Wege zur okkulten Einweihung dar. Da die Umwandlung einer einzigen Eigenschaft oft viele Monate dauert, also große Anforderungen an die Geduld des Schülers gestellt werden, geben fast alle nach kurzer Zeit resigniert die Übungen wieder auf. Hinzu kommt die Tatsache, daß sich kaum ein Schüler Gedanken macht über die Reduzierung seiner karmischen Schulden. Steiner hat sich dazu vielfach deutlich ausgesprochen, z. B. in GA 264, S. 79:

            „Wer Okkultist wird, der muß in Kürze Dinge absolvieren, die ihm sonst vielleicht erst in mehreren Leben begegnet wären.“ Auch Goethe pflegte manche Weisheiten recht klar auszudrücken, z. B. im ‘Faust’ durch Mephisto:

„Wie sich Verdienst und Glück verketten,

Das fällt den Toren niemals ein;

Wenn sie den Stein der Weisen hätten,

Der Weise mangelte dem Stein.“

Diese Sätze beinhalten natürlich, daß die karmischen Schulden mit einer entsprechenden Geschwindigkeit abgetragen werden müssen, falls der Schüler konkrete Erfolge anstrebt. Der Okkultist muß sich also nicht nur einen Übungsplan erstellen, sondern auch einen Plan zur Reduzierung seiner karmischen Schulden. Für jeden Karma-Yogi ist diese Aufgabe eine Selbstverständlichkeit und bedarf keines weiteren Kommentars. Gewiß kann man einen Kredit von hunderttausend Mark auch in monatlichen Raten von einer Mark tilgen, aber es dauert dann eben entsprechend lange mit der okkulten Einweihung. Diesen Teil der okkulten Entwicklung habe ich deshalb einmal deutlich herausgestellt, weil die Frage nach der Geschwindigkeit des okkulten Aufstiegs insbesondere bei jungen Studenten eine große Rolle spielt, wie die Erfahrung zeigt.

            Die von Steiner empfohlenen Übungen können im Rahmen dieses Werkes nicht im Detail zu Bardon in Beziehung gesetzt werden. Vielmehr kommt es mir darauf an, die wichtigsten Punkte zu berühren, um die Unterschiede der Lehren klar zu machen. Auf Seite 33 (GA 10, Taschenbuchausgabe), beschreibt Steiner eine Tonübung:

            „Eine weitere Pflege hat der Geheimschüler der Welt der Töne angedeihen zu lassen. Man unterscheide da zwischen dem Tone, der durch das sogenannte Leblose (einen fallenden Körper, eine Glocke oder ein Musikinstrument) hervorgebracht wird, und dem, welcher von Lebendigem (einem Tiere oder Menschen) stammt. ... Wer planmäßig und mit Vorbedacht solche Übungen macht, der wird sich dadurch die Fähigkeit aneignen, mit einem Wesen, sozusagen, zusammenzufließen, von dem der Ton ausgeht.“

            In der Hermetik oder Magie dienen die Tonübungen dem Endziel, Macht über das Luftelement zu gewinnen, worin auch die Herrschaft über alle intellektuellen Eigenschaften eingeschlossen ist. Zu diesem Zwecke müssen Töne und Geräusche imaginativ hervorgerufen und verdichtet werden, um zunächst das eigene Gehör voll zu beherrschen. Das Zusammenfließen mit einem anderen Wesen oder Gegenstand gehört bei Bardon einer höheren Stufe an, weil dies erst nach der richtigen Verdichtung der Ich-Kräfte ratsam ist, um psychische Störungen zu vermeiden.

            Steiner hielt seine Übungen offenbar für vollkommen, wie sich aus einem Absatz in GA 10, S. 44 ersehen läßt: „Wer solche anderer Art anwenden wollte, die er sich selbst bildet, oder von denen er da oder dort hört und liest, der muß in die Irre gehen und wird sich bald auf dem Pfade uferloser Phantastik befinden.“

            Aus hermetischer Sicht sind manche Übungen von Steiner zwar gut, aber durch die Halbheiten und fehlende Systematik keineswegs vollkommen. Heute wird der Student des Okkultismus mit einer Fülle verschiedener Entwicklungssysteme konfrontiert, die meistens mit den tollsten Versprechungen locken. Jede Dogmatik scheint mir in der Gegenwart fehl am Platze, vielmehr geht es um grundsätzliche Aufklärung und Wissensvermittlung. Der Schüler der praktischen Magie kann grundsätzlich jede positive Übung aus jedem anderen Entwicklungssystem in seinen Übungsplan einbauen. Es sollten dabei nur zwei Voraussetzungen strengstens beachtet werden:

            1) der Schüler muß ein klares Wissen haben über die qualitativen und quantitativen Wirkungen der Übungen auf Geist, Seele und Körper, immer im Hinblick auf das magische Gleichgewicht,

            2) er muß im voraus wissen, welche Gegenmaßnahmen zu ergreifen sind, falls irgendwelche negativen Wirkungen auftreten. Der Schüler darf nie vergessen, daß ein normaler Arzt oder Psychiater bei krankhaften Zuständen durch okkulte Übungen völlig überfordert ist.


            Im Kapitel ‘Über einige Wirkungen der Einweihung’ referiert Steiner ziemlich ausführlich über geistige Übungen in Verbindung mit den Chakras oder Lotusblumen. Auch dieser Abschnitt der Geisteswissenschaft wurde von ihm nur teilweise abgehandelt, denn jeder im Kundalini-Yoga bewanderte weiß, daß es neben den von ihm erwähnten vier Chakras noch drei weitere gibt, worauf Frau Blavatsky bereits in ihrer «Geheimlehre» hingewiesen hat. Warum die übrigen Chakras von ihm nicht besprochen wurden, darüber erfährt der Schüler nichts. Solche Halbaufklärung verführt den Schüler gewöhnlich dazu, das fehlende Wissen aus anderen Quellen zu schöpfen. Dann ist es oft nur noch ein Schritt zu gewissen gefährlichen Praktiken des Kundalini-Yoga, um die Entwicklung zu beschleunigen.

            Grundsätzlich wird von Steiner großer Wert auf eine positive Ethik gelegt, auch bezüglich des Ausmaßes: „Solange der Mensch es nötig hat, sich zu kasteien, kann er nicht Geheimschüler auf einer gewissen Stufe sein. Eine Tugend, zu der man sich erst zwingen muß, ist für die Geheimschülerschaft noch wertlos“ (GA 10, S. 95). Es folgen dann allerdings einige Sätze, denen ich sowohl vom hermetischen als auch vom medizinischen Standpunkt aus nicht zustimmen kann:

            „Solange man eine Begierde noch hat, stört diese die Schülerschaft, auch wenn man sich bemüht, ihr nicht zu willfahren. Und es ist einerlei, ob diese Begierde mehr dem Leibe oder mehr der Seele angehört. Wenn jemand zum Beispiel ein bestimmtes Reizmittel vermeidet, um durch die Entziehung des Genusses sich zu läutern, so hilft ihm dies nur dann, wenn sein Leib durch diese Enthaltung keine Beschwerden erleidet. Ist letzteres der Fall, so zeigt es, daß der Leib das Reizmittel begehrt, und die Enthaltung ist wertlos.“

            Nehmen wir den heute alltäglichen Fall des Alkoholentzuges, so weiß jeder direkt oder indirekt Beteiligte, daß dieser meistens mit erheblichen Entzugsbeschwerden, auch physischer Art, verbunden ist. Angenommen, der Betroffene besitzt die Kraft, vielleicht im Hinblick auf den drohenden endgültigen Verlust seiner Gesundheit, die Entzugsbeschwerden durchzustehen und dadurch vom Alkohol frei zu werden. Warum sollte dadurch der Entzug wertlos werden? Es kommt doch nur darauf an, die positive Haltung so lange durchzuhalten bis die Beschwerden endgültig überwunden sind, und wenn möglich nie wieder in die alte Schwäche zurückzufallen. Nur derjenige, der aus Schwäche und Furcht die Entzugsbeschwerden nicht aushält, wird einen Rückfall erleben. Dasselbe Prinzip gilt auch bei der Umwandlung der Charaktereigenschaften zum Zwecke des geistigen Aufstiegs.

            Auch auf einige Gefahren einseitiger Entwicklung weist Steiner hin, GA 10, S. 132: „Das sind die drei Irrpfade, auf welche der Geheimschüler geraten kann: das Gewaltmenschentum, die Gefühlsschwelgerei, das kalte, lieblose Weisheitsstreben. Für eine äußerliche Betrachtungsweise – auch für die materialistische Schulmedizin – unterscheidet sich das Bild eines solchen auf Abwegen befindlichen Menschen, vor allen Dingen dem Grade nach, nicht viel von demjenigen eines Irrsinnigen oder wenigstens einer schwer nervenkranken Person. ... Denn ist einmal der Fehler geschehen, ist eine Grundkraft der Zügellosigkeit anheimgefallen, so tritt die höhere Seele zunächst als eine Fehlgeburt zutage. Die ungebändigte Kraft füllt dann die ganze Persönlichkeit des Menschen aus; und für lange ist nicht daran zu denken, daß alles wieder ins Gleichgewicht kommt.“

            Diese Sätze beweisen ganz besonders, wie sehr den Anweisungen von Steiner die Systematik der vier Elemente fehlt. Durch die Beobachtung seines Seelenspiegels in Analogie zu den Elementen kann der Bardon-Schüler immer den vollen Überblick bewahren, und dadurch jedes Ungleichgewicht bereits in den Anfängen bekämpfen und somit auf ein Minimum reduzieren. Hat er sich durch Meditationen mit den Grundkräften der vier Elemente gut vertraut gemacht, dann wird dem Hermetiker jedes Ungleichgewicht intuitiv bereits in den Anfängen auffallen.

            Weitere Übungen finden sich bei Steiner in seiner «Geheimwissenschaft im Umriß», wo er beispielsweise auf Seite 311 ff. den imaginativen Aufbau eines Kreuzes mit roten Rosen beschreibt. Aus hermetischer Sicht stärken Bildimaginationen das Willensprinzip des Geistes, ohne Rücksicht darauf, ob man symbolische oder Gegenstände des täglichen Gebrauchs benutzt. Solche Dynamisierung des Feuerelementes sollte erst erfolgen, nachdem alle groben negativen Charaktereigenschaften des Feuerelementes in positive umgewandelt sind. Dann ist nämlich die Gefahr des oben erwähnten ‘Gewaltmenschentums’ bereits gebannt. Das gleiche gilt für Übungen der übrigen drei Elemente.

            Auf Seite 324 ff. spricht Steiner über ein sogenanntes höheres und niederes Ich: „Das andere Erlebnis besteht darin, daß man sein bisheriges Wesen nunmehr wie ein zweites neben sich haben kann. Dasjenige, worin man bisher sich eingeschlossen wußte, wird zu etwas, dem man sich in gewisser Beziehung gegenübergestellt findet. Man fühlt sich zeitweilig außerhalb dessen, was man sonst als die eigene Wesenheit, als sein Ich angesprochen hat. Es ist so, wie wenn man nun in voller Besonnenheit in zwei Ichen lebte. ... Das andere steht wie eine neugeborene Wesenheit über diesem. ... Und man fühlt, wie das erstere eine gewisse Selbständigkeit erlangt gegenüber dem zweiten; etwa so wie der Leib des Menschen eine gewisse Selbständigkeit hat gegenüber dem ersten Ich.“

            Bei Bardon findet sich nichts über solche Erlebnisse, deshalb müssen sie als Ergebnisse ungenügender Schulung betrachtet werden.

            Wie oben bereits dargelegt, wird in der Hermetik immer der Geist als das führende und herrschende Prinzip betrachtet, was ja auch Steiner einigemale betont, während Seele und Körper nur als Werkzeuge angesehen werden müssen. Diesem Grundsatz wird leider von Steiner nicht ausreichend Rechnung getragen bei der Beschreibung des Weges zur Einweihung, woraus dann viele Ungenauigkeiten resultieren.

            Da heißt es u. a.: „Es sind dies vor allem: Herrschaft der Seele über ihre Gedankenführung, über ihren Willen und ihre Gefühle (S. 329). Wie Herrscher in der Gedankenwelt, so soll ein solcher die Seele auch im Gebiete des Willens werden (S. 331). ln bezug auf die Gefühlswelt soll es die Seele für die Geistesschulung zu einer gewissen Gelassenheit bringen (S. 332).“

            In allen vorgenannten Beispielen müßte das Wort Seele durch Geist ersetzt werden, um einer wissenschaftlichen Genauigkeit zu genügen. Wie bei Bardon zu lesen, ist das Bewußtsein dem Geist analog, während das Unterbewußtsein der Seele analog ist. Dies bedeutet für die Praxis, daß jede Herrschaft der Seele zu einer Ohnmacht des Geistes führt, zumindest bis zur vollen Verwirklichung des magischen Gleichgewichts, was eben bei einer gesunden okkulten Entwicklung zu vermeiden ist. Die Seele muß immer nur als Werkzeug des Geistes angesehen werden.

            Auch der Weg über die Philosophie wird von Steiner im Rahmen seiner Lehren zur okkulten Schulung erwähnt:

            „Es ist der Weg, welcher durch die Mitteilungen der Geisteswissenschaft in das sinnlichkeitsfreie Denken führt, ein durchaus sicherer. Es gibt aber noch einen andern, welcher sicherer und vor allem genauer, dafür aber auch für viele Menschen schwieriger ist. Er ist in meinen Büchern ‘Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung’ und ‘Philosophie der Freiheit’ dargestellt. ... Es stehen diese Schriften auf einer sehr wichtigen Zwischenstufe zwischen dem Erkennen der Sinnenwelt und dem der geistigen Welt“ (S. 343).

            Zwar können die genannten Schriften nach meiner Ansicht die okkulten Übungen nicht ersetzen, doch halte ich sie in ihrem Aufbau für genial. Kein Hermetiker sollte versäumen an ihnen seine Geisteskräfte zu erproben und sein Denken zu schulen. Die Wichtigkeit dieser erkenntnistheoretischen Schriften wird dadurch unterstrichen, daß heute so manche von ihm darin widerlegte alte Irrlehre einen neuen Aufschwung erlebt. Wenn ich daran denke, wie Steiner den Leser von der anorganischen Natur über die organische zum Geist führt, dann ist mir völlig unverständlich, daß er bei seinen okkulten Lehren auf diese Systematik verzichtet hat. Es sollte doch für einen Eingeweihten selbstverständlich sein, vom Hellsehen in der physischen Welt über die astrale zur geistigen Welt zu schreiten. Durch diese Systematik, die von Bardon streng beachtet wird, werden die meisten jener von Steiner beschriebenen Gefahren und Unsicherheiten von vornherein ausgeschlossen. Wie der Denker vom sinnlichen zum sinnlichkeitsfreien Denken fortschreitet, weil eben die physische Welt die erste Grundlage der menschlichen Erkenntnis bildet, so sollte es auch bei der okkulten Erkenntnisarbeit sein. Vom Hellsehen innerhalb der physischen Welt habe ich bei Steiner nicht einen einzigen Abschnitt gefunden.

            Den folgenden Satz von Steiner möchte ich noch zu ein paar vergleichenden Anmerkungen zwischen dem hermetischen und dem anthroposophischen Weg benutzen: „In bezug auf die geistige Entwicklung ist oft ein teilweiser Erfolg der Grund einer starken Verzögerung des vollen Erfolges“ (S. 349).

            Diesem Grundsatz wird von Bardon in «Der Weg zum wahren Adepten» voll Rechnung getragen. Sein System umfaßt zehn Stufen, wovon sechs praktisch der Vorbereitung dienen, denn erst auf der siebenten werden die geistig-astralen Sinne entwickelt. Das Ausmaß aller von Steiner gegebenen Übungen umfaßt aber noch nicht einmal volle drei Stufen des Systems von Bardon, wobei die Übungen der Kabbalah noch nicht einmal eingerechnet wurden. Vor dem Hintergrund der hermetischen Ausbildung verliert der sogenannte ‘Hüter der Schwelle’ natürlich seine Bedeutung, und auch eine Unterscheidung in imaginative, inspirative und intuitive Erkenntnis ist der Hermetik fremd. Neue Namen machen eben noch keine neue Wissenschaft, insbesondere, wenn an bereits Vorhandenem nicht gemessen wird.

            Bezüglich der physischen Wirkungen okkulter Übungen schreibt Steiner: „Wenn die Übungen für die Intuition gemacht werden, so wirken sie nicht allein auf den Ätherleib, sondern bis in die übersinnlichen Kräfte des physischen Leibes hinein. Man sollte sich allerdings nicht vorstellen, daß auf diese Art Wirkungen im physischen Leibe vor sich gehen, welche der gewöhnlichen Sinnenbeobachtung zugänglich sind. Es sind Wirkungen, welche nur das übersinnliche Erkennen beurteilen kann“ (S. 371).

            Diese Aussage ist nach meiner eigenen Erfahrung falsch, denn obwohl ich nur Schüler der Hermetik bin, so kenne ich doch bereits zwei Körperteile, an denen die Wirkungen der Übungen mit bloßem Auge zu beobachten sind. Eines dieser Körperteile ist die aktive Hand des Menschen. Wenn sich Steiner einmal mit der Wissenschaft der Chirologie befaßt hätte, dann wäre er vielleicht auch zu einem richtigen Urteil über die physischen Wirkungen von okkulten Übungen gekommen. Durch dieses Wissen kann der Hermetiker nicht nur seine Mitschüler beurteilen, sondern ist auch in der Lage, jeden betrügerischen Guru mit einem Blick zu entlarven, obwohl ihm dafür auch noch andere Mittel zur Verfügung stehen.

            Eine Aussage von Steiner die ich aus hermetischer Sicht nur voll unterstreichen kann, fand ich in GA 245/S. 24: „Nichts ist schlimmer für den esoterischen Schüler, als wenn er bei einer gewissen Summe Begriffe, die er schon hat, stehen bleiben will, und mit ihrer Hilfe alles begreifen will.“

            Es sind insbesondere Sätze wie dieser, die mich zur Veröffentlichung des vorliegenden Werkes veranlaßt haben, weil mir die Unlust vieler Schüler zu vergleichenden Studien gut bekannt ist. Außerdem schien es mir notwendig, auch die theosophisch-anthroposophischen Lehren noch um einige Begriffe zu erweitern.



            Es ist schon interessant, daß Steiner durchaus auf die Notwendigkeit von Elementeübungen hinweist, aber leider ohne jede Methodik. Beispielsweise heißt es in GA 145, V.v. 22.3.1913: „Der Wärmesinn liegt gleichsam auf einer niedrigeren Stufe. Es ist ja außerordentlich schwer, wirklich auszuschalten die Empfindlichkeit für Wärme und Kälte. Es gelingt einem am besten, wenn man versucht während seiner esoterischen Entwicklung während der Dauer der Meditation nicht von irgendeinem Wärmegefühl gestört zu werden. ... Durch die Ausschaltung des Geschmackssinnes – natürlich ist ja der Geschmackssinn während der esoterischen Übungen ausgeschaltet, gewiß – aber wenn es einem dann gelingt, an Geschmacksempfindungen sich zu erinnern, dann ist damit ein Mittel gegeben, die Natur eines noch feineren Äthers zu erkennen, als der Lichtäther ist, des sogenannten chemischen Äthers. ... Ebenso kann man durch die entsprechende Ausschaltung des Geruchssinnes den Lebensäther erkennen. ... Eigentümlich ergeht es einem mit der Ausschaltung des Gehörs. Da muß man allerdings es dahin bringen, eine solche Abgezogenheit zu erreichen, daß man, wenn auch Hörbares in der Nähe vorgeht, es nicht mehr hört.“

            Wie Steiner hier selbst sagte, sind manche Übungen außerordentlich schwer. Dies ist der Grund, warum der Schüler bei Bardon bereits in der zweiten Stufe lernt Imaginationsübungen mit allen fünf Sinnen zu machen. In seinen für die Öffentlichkeit bestimmten Büchern hat Steiner jedenfalls nicht in dieser Art über die Notwendigkeit von Sinnesübungen geschrieben.

            Steiner erwähnt auch verschiedentlich, daß sich das Hellsehen im leibfreien Zustand abspielt, aber Einzelheiten darüber sucht man bei ihm vergeblich. Bei Bardon umfaßt die Schulung nicht nur die Entwicklung von Hellsehen, Hellhören und Hellfühlen in Geist und Seele, sondern auch die bewußte Trennung des Mentalkörpers und Astralkörpers vom physischen Körper. Zum mentalen Wandern heißt es z. B. in «Adepten», S. 205:

            „Die Loslösung des Mentalkörpers vom grobstofflichen befähigt ihn auch dazu, sich nicht nur auf unserem Planeten frei zu bewegen, sondern er kann sich je nach seiner Reife mit seinem Mentalkörper auch in andere Sphären versetzen.“

            Über eine solche Möglichkeit habe ich bei Steiner keine Informationen gefunden, woraus zu schließen ist, daß sie ihm unbekannt war. Noch weniger war ihm wohl jene Praktik bekannt, bei der Geist und Seele gemeinsam den physischen Körper verlassen. Dazu schreibt Bardon u. a. auf Seite 262-263: „Der Zustand, in dem der Astral- und Mentalkörper vom grobstofflichen Körper getrennt wird, heißt in der okkulten Redeweise Ekstase. ... Der physische Körper ist im Zustand der Ekstase gleich einem Scheintoten gefühl- und leblos, der Atem ist eingestellt und das Herz steht still.“

            In welchem Zustand sich der physische Körper befindet, wenn der Hellseher zum leibfreien Schauen kommt, darüber ist bei Steiner nichts zu finden, während all diese Dinge bei Bardon detailliert besprochen sind. Nehmen wir ein anderes Urteil von Steiner aus GA 130, V.v. 21.9.1911: „ln der Tat ist es auch so, daß jene Individualität, die fünf bis sechs Jahrhunderte vor dem Beginne unserer Zeitrechnung vom Bodhisattva zum Buddha geworden ist, nicht mehr in einem physischen Leib sich inkarniert hat und auch nicht mehr in einem physischen Leib sich inkarnieren kann.“

            Die Ausführungen von Bardon zeigen ganz klar, daß ein Adept, der sein gesamtes Karma abgetragen hat, sehr wohl die Freiheit hat sich weiterhin zu inkarnieren. Es kann also keine Rede davon sein, daß die Freiheit der Inkarnation mit zunehmender Vollkommenheit von der geistigen Welt aus eingeschränkt würde. Verschiedentlich hat Steiner darauf hingewiesen, daß die okkulte Entwicklung heute zur Notwendigkeit geworden ist, weil andernfalls die menschliche Entwicklung einen chaotischen Verlauf nehmen würde. Darauf hat er auch in seinen Briefen an die Mitglieder seiner ‘Esoterischen Schule’ hingewiesen, die er von 1904-1914 leitete. Es heißt dort in GA 264 u. a.:

            „Es wäre überhaupt recht schön, wenn die neueren Mitglieder der E. S. in Deutschland sich in irgendeiner Weise näher zusammenschließen würden. Wir brauchen das gerade in Deutschland. Denn die E. S. muß die Seele der Theosophischen Gesellschaft werden (S. 44). ... Der Erfolg der deutschen theosophischen Bewegung hängt davon ab, daß wir einen Grundstock von solchen Theosophen haben, die esoterisch arbeiten (S. 58). ... Durch die Einheit der Ziele gehören alle einer esoterischen Schule an, und die Verschiedenheit der Methoden dient dem gleichen Ziel. Es ist notwendig, daß diese Einheit gewahrt bleibe, wenn die Schule ihren Zweck erfüllen soll, die das Herz der Theosophischen Gesellschaft bildet (S. 132). ... Der Esoteriker eilt also seiner Zeit voraus und schafft in die Zukunft hinein. Aber nur dadurch allein ist ein Fortschritt möglich. Darum muß jeder Esoteriker sich dessen klar bewußt werden, welch eine heilige Pflicht für den Fortschritt der Menschheit er erfüllt, wenn er esoterische Übungen macht (S. 323).“

            Diese Worte Steiners beweisen wohl deutlich genug, was er für das Wichtigste innerhalb der theosophisch-anthroposophischen Arbeit hielt. Darin liegt auch der Grund, warum ich mich in diesem Werk mit den unwichtigen äußerlichen Aktivitäten der theosophisch-anthroposophischen Bewegung nicht beschäftigt habe.

            Dazu hat sich Steiner auf Seite 364 klar genug ausgesprochen: „Nicht durch äußere Verbesserungen der Nahrungsmittel, der Industrie, der werktätigen Arbeit kann wahrer Fortschritt erreicht werden, sondern nur dadurch, daß die Seelen vorwärts gebracht werden.“

            Die Wahrheit dieses Satzes läßt sich insbesondere in der Gegenwart sehr gut beobachten, denn trotz der gewaltigen technischen und industriellen Fortschritte werden die menschlichen und sozialen Probleme täglich größer. Das einzige Gebiet im Werke Steiners, dem eine ähnliche Wichtigkeit zukommt wie der okkulten Entwicklung, ist die ‘Dreigliederung des sozialen Organismus’. Die Richtigkeit der Ideen der ‘Dreigliederung’ wurde durch den Lauf der Geschichte längst bewiesen, und die Notwendigkeit der Verwirklichung deutlich gemacht. Die Passivität der Erben dieser Ideen ist jedenfalls der Beweis dafür, daß sie aus dem Chaos der Vergangenheit nichts gelernt haben, sondern sich den Förderern des mitteleuropäischen Unterganges angeschlossen haben. Passivität gegenüber dem Negativen und Bösen bedeutet heute deren Unterstützung, worauf auch der Christus mit einem radikalen Wort hingedeutet hat: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.“

            Es erübrigt sich wohl die Frage danach, in welchem Zustand sich die ‘Esoterische Schule’ der theosophischen und anthroposophischen Bewegungen heute befindet. Solange man dort in dem Aberglauben verharrt, daß seit den Tagen von Blavatsky und Steiner die okkulten Offenbarungen nicht fortgeschritten sind, ist auch kaum eine Besserung zu erwarten, und Mitteleuropa wird wahrscheinlich noch lange auf einen richtigen Lehrbetrieb der okkulten Wissenschaften warten müssen.

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